Unsere Vereinsgeschichte

Der IMKERVEREIN  PROBSTEI  wurde im Jahre 1885 in Schönberg gegründet und ist mit den mehr als 130 Jahren Vereinsgeschichte einer der ältesten Imkervereine in Schleswig- Holstein. Blättert und liest man in den alten Chroniken des Vereines, so ist man erstaunt über die Fragen und Probleme, die man auch aus den heutigen Imkerversammlungen fast im gleichen Wortlaut wieder erkennt.

Ein Einblick , einhundert Jahre zurück, in die

Winterversammlung, am 28.11.1915 um 1.30 Uhr, im Vereinslokal in Barsbek

  1. Besprechung über das letzte Bienenjahr

Der 1. Vorsitzende Lehrer Doose begrüßte die Anwesenden und gab einen Kurzbericht zur gegenwärtigen Kriegslage ab. Das Protokoll der letzten Sitzung wurde genehmigt.

Zum Bienenjahr gab es nicht viel Erfreuliches zu berichten, denn nur die Rapstracht war befriedigend ausgefallen, ansonsten hatten alle Trachten versagt. Der geringe Honigvorrat ist zu einem guten Preis abgesetzt worden. Einige Imker hatten den Vereinsbeschluss mit der Festsetzung des Honigpreises nicht befolgt.

  1. Beschlussfassung über die vorliegende neue Satzung

Die vom Schriftführer Tonn neu aufgestellte Satzung wurde genehmigt. Geändert wurde nur der § 9, es soll zukünftig eine zweite Bienenzeitung für den Vorstand vorhanden sein.

Die Satzung wurde von den drei Vorstandsmitgliedern unterzeichnet.

  1. Wahl eines Vorstandsmitgliedes und zweier Revisoren

Als stellvertretender Vorsitzender wurde Lehrer Pickart aus Krokau einstimmig wiedergewählt und er nahm die Wahl an. Bei den Revisoren gab es auch Wiederwahl von den Herren Bruhn und Moltzen.

  1. Zahlung der noch fälligen Beiträge für 1916

Die fehlenden Beiträge wurden bezahlt und die ausgestellten Quittungen verteilt.

  1. Bücherwechsel und Sonstiges

Die vereinseigenen Bücher wurden getauscht und unter Sonstiges wurden keine Beschlüsse gefasst. Die Versammlung schloss mit der Hoffnung, dass Ostern 1916 die Friedensglocken läuten mögen und den Wünschen „Heil und Sieg“.

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Die nächste Versammlung am

Sonntag, den 30. April 1916 um 3 Uhr, im Vereinslokal in Barsbek.

Anwesend waren zwanzig Mitglieder.

  1. Ergebnis der Auswinterung

Nach der Begrüßung und der Protokollverlesung folgte der Bericht über die Bienenvölker. Einige Imker waren zufrieden mit ihren Bienen, andere beklagten nach dem Auswintern sehr kleine Völker, auch gab es Probleme mit der Ruhrkrankheit. Es wird das Thema besprochen, ob warme oder kalte Einwinterung besser ist. Der größere Teil der Imker bevorzugte die warme Verpackung der Bienenvölker für die Wintermonate.

  1. Jahresabrechnung und Kassenprüfung

Nach der Jahresabrechnung ist in der Kasse noch ein Bestand von 63,26 Mark vorhanden. Die Revisoren hatten die Kasse geprüft und es ergaben sich keine Fehler, so wurde Entlastung erteilt.

  1. Vortrag eines Wanderwartes

Leider musste aus Krankheitsgründen der Vortrag des Imkerschulmeisters Witt aus Preetz ausfallen.

  1. Diesjähriger Zuckereinkauf

Durch die Zuckerknappheit des Jahres ist der gemeinsame Einkauf des Bienenfutters schwierig. Für jedes Standvolk können 10 Pfund Zucker bezogen werden. Nach langen Verhandlungen mit der Firma Stoltenberg wird dem Zentnerpreis von 22,50 Mark frei Haus zugestimmt.

  1. Unentgeltliche Verteilung von Riesenhonigkleesamen und Sonstiges

Vom Landesverband konnten 10 Pfund der Kleesamen bezogen werden, die gleichmäßig an die anwesenden Imker zur Aussaat verteilt wurden.

Zu Sonstiges: Es wurde beschlossen wegen der allgemeinen Teuerung den Honigpreis für das Glas auf 2 Mark anzuheben. Der Zentnerpreis soll nicht unter 150 Mark betragen. Es ist ein einstimmiger Beschluss, der von den Mitgliedern befolgt werden muss.

Unterzeichnet vom Schriftführer H. Tonn